2026 - Jahr des Immateriellen Kulturerbes am Freilichtlabor Lauresham

2003 wurde von der Generalkonferenz der UNESCO in Paris eine Übereinkunft zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet. Immaterielles Kulturerbe ist ein äußerst breit gefächerter Ausdruck, der sowohl Bräuche, Feste, Traditionelle Handwerkstechniken, aber auch Musik und Naturwissen beinhaltet. Seit ihrem Beitritt 2013 verpflichtet sich auch die Bundesrepublik Deutschland unter dem Motto „Wissen. Können. Weitergeben“ dieser Aufgabe.  Museale Einrichtungen wie das Freilichtlabor Lauresham und die UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch können dabei eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie im Überschneidungsfeld von Öffentlichkeit, Forschung und Vermittlung eine besonders große Bandbreite abdecken können. So sind viele der in Lauresham praktizierten Handwerke bereits als immaterielles Kulturerbe anerkannt, und es warten noch viele andere, bereits verloren gegangene Techniken darauf, durch umfassende Erforschung wiederentdeckt zu werden. Zugleich können durch zahlreiche Kooperationen und internationale Netzwerkarbeit über die eigenen Landesgrenzen hinausgehende Zusammenhänge, Gemeinsamkeiten und Gegensätze einzelner Traditionen aufgezeigt werden.

Aus den oben genannten Gründen wird sich das Freilichtlabor Lauresham zwischen März und Oktober 2026 voll und ganz dem Thema „Immaterielles Kulturerbe“ widmen. Neben wissenschaftlichen Tagungen und Vorträgen sollen auch für die breite Öffentlichkeit in den jeweiligen Monaten unterschiedliche Traditionen, Bräuche und Handwerkskünste in den Mittelpunkt gestellt und erlebbar gemacht werden. Begleitend dazu wird im März eine Fotoausstellung mit dem Titel „Immaterielles Kulturerbe – Wissen, Können, Weitergeben“ im Besucherinformationszentrum eröffnet. Die Ausstellung wird den Gästen auch an Tagen ohne Vorführungen und Events das Thema des Jahres näherbringen.

Unser Themenjahr im Überblick

März

5.-9. März
Internationale Tagung Agrarhistorischer Museen (CIMA): Intangible Cultural Heritage in a Museum Context. The Role of Agricultural Museums, Living History Farms and Archaeological Open-Air Museums
Informationen zum Tagungsprogramm finden sie HIER

8. März-18. Oktober
Fotoausstellung im Besucherinformationszentrum (BIZ): Immaterielles Kulturerbe – Wissen, Können, Weitergeben
Anhand von 15 Fotos und zahlreichen Multimediastationen erhalten Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Themenwelt Immaterielles Kulturerbe in Deutschland und darüber hinaus.

8. März
Frühlingsfest mit Feldtag
Zum traditionellen Frühlingsfest des Freilichtlabors stehen in diesem Jahr Praktiken, Bräuche und handwerkliche Traditionen der Landwirtschaft im Vordergrund, welche in vielen Ländern bereits als Immaterielles Kulturerbe anerkannt sind oder vielleicht noch Anerkennung finden werden.

April

19. April                                            
Offener Sonntag zum Thema Weidewirtschaft, Wanderschäferei und Hütehunde
Besucherinnen und Besucher können an diesem Tag an zahlreichen Infoständen, im Rahmen von Hütevorführungen oder auch bei Vorträgen spannende Einblicke in das Thema Weidetierhaltung erhalten. Artenvielfalt, Traditionen, Bräuche und auch traditionelle handwerkliche Praktiken der Fernweidewirtschaft werden dabei ebenfalls im Fokus stehen.

Mai

3. Mai Tag der Experimentellen Archäologie (mit Tag der Offenen Tür) Am Tag der Experimentellen Archäologie stellt das Freilichtlabor seine vielfältige wissenschaftliche Arbeit und auch seine Kooperationspartner vor. Ein besonderes Augenmerk ist in diesem Jahr dem anerkannten immateriellen Kulturerbe der Handweberei gewidmet. Das Webhaus, der Gewichtswebstuhl, das Spinnen mit der Handspindel, Brettchenweben – all diese Themen werden an diesem Tag besonders intensiv vorgestellt.

Juni

14. Juni
Offener Sonntag zum Thema Traditionelle Heuwirtschaft
Sei es ein Handsensenkurs, der Bau einer traditionellen Heuberge, der Transport von Heu mit dem Leiterwagen oder auch unterschiedliche Möglichkeiten der Heutrocknung: an diesem Offenen Sonntag dreht sich alles rund um das Thema Heuwirtschaft.

Juli

19. Juli
Offener Sonntag zum Thema Brotkultur
Seit 2014 ist die Brotkultur Teil des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland. An dem Offenen Sonntag dreht sich deshalb alles rund ums Thema „Vom Korn zum Brot“. Nicht nur wird das laureshameigene Backhaus in Betrieb sein, sondern es werden auch verschiedene Brottraditionen und -herstellungsverfahren vorgestellt.

August

2. August
Offener Sonntag zum Thema Falknerei
Die Beizjagd, das heißt die Jagd mit Greifvögeln, ist eine in Deutschland bis ins Mittelalter zurückreichende Tradition. An dem Offenen Sonntag ist deshalb ein besonderer Gast zu Besuch: Walter Reinhart von Greifvogelstation Burg Ronneburg. Besucherinnen und Besucher können die beeindruckenden Vögel im Rahmen einer Falknereivorführung hautnah erleben.

16. August
Offener Sonntag zum Thema Brettspiele und Spielkultur
Spiele waren im Mittelalter ein wichtiger Zeitvertreib – und sind es heute noch. An dem Offenen Sonntag steht deshalb die in Deutschland auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes geführte Brettspielkultur ganz besonders im Fokus. Auf dem Gelände selbst wird die Möglichkeit bestehen, viele spannende Einblicke in die Welt des mittelalterlichen Spielens zu erhalten. In unserem Besucherinformationszentrum kann man schließlich moderne Brettspiele kennenlernen – eine Vielzahl unterschiedlicher Spielevereine wird zu Gast sein.

September

20. September
Festsonntag zum Thema Weinkultur, Streuobst und Bier
Im Rahmen der Lorscher Kerb wird das Freilichtlabor Lauresham an diesem Sonntag seine Tore zu einem ganz besonderen Anlass öffnen: in Kooperation mit der Lorscher Gastronomie und Vereinen aus der Region wird in mittelalterlichem Ambiente ein großes Fest veranstaltet. Während man in den Häusern beispielsweise Einblicke in das mittelalterliche Bierbrauen erhalten kann, gibt es auf dem Hauptplatz einen eigenen Bier- und Weinausschank, Essensstände und auch Musik. Der Verein Streuobstwiesenretter wird ebenfalls vertreten sein und Besucherinnen und Besucher können ihre alten Obstsorten von einem Pomologen bestimmen lassen.

Oktober

17. Oktober
Traditionelles Handwerk im Fokus
An diesem Samstag wird es im Rahmen eines großangelegten Handwerkerwochenendes die Möglichkeit geben, in Lauresham an verschiedenen traditionellen Handwerkskursen teilzunehmen: sei es das Schmieden, Tauschieren, Drechseln, Brettchenweben, Nähen oder auch die Arbeit mit Zugrindern – für die unterschiedlichsten Interessen sind entsprechende Angebote dabei.
Nähere Informationen zu den Anmeldemodalitäten und Kursinfos finden sie auf unserem Veranstaltungskalender<

17.Oktober
Abendvortrag anlässlich des Internationalen Tages des Immateriellen Kulturerbes
Um 19 Uhr findet im Paul-Schnitzer-Saal des Museumszentrum ein öffentlicher Abendvortrag zur Bedeutung des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland statt.

18.Oktober
Herbstfest mit Handwerkermarkt
An diesem Thementag werden im Rahmen eines großen Herbstfests über ein Dutzend verschiedene Handwerke im Freilichtlabor vorgeführt. Darüber hinaus wird es zahlreiche Verkaufs- und Infostände geben.