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Preise und Auszeichnungen

Das karolingische Kloster Lorsch hat seit seiner Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe 1991 etliche Auszeichnungen verliehen bekommen. Diese gelten sowohl der inhaltlichen Arbeit der Welterbestätte als auch architektonischen und gartenarchitektonischen Überarbeitungen und Ergänzungen.

Walter Mertineit-Preis 2006 für die Welterbe-Pädagogik

Die Lorscher Museumspädagogik wurde ausgezeichnet als hervorragendes Beispiel, wie Kindern und Jugendlichen eine historische Welterbestätte zugänglich gemacht werden kann. Das Team der Museumspädagogik, geleitet von Claudia Götz, vermittelt das mittelalterliche Kloster- und Alltagsleben in handwerklicher, spielerischer und kreativer Form und schafft damit eine Identifikation mit der Geschichte des Ortes und seiner Kultur.

Dieses Konzept, seit der Ernennung der karolingischen Klosterstätte zum Welterbe entwickelt, wurde zum Vorbild für viele andere historische Stätten und erfüllt damit den Bildungsgauftrag der UNESCO vorbildlich.
Der Walter-Mertineit-Preis ist nach dem 1987 verstorbenen ehemaligen Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO-Kommission und Vorsitzenden des Fachausschusses Bildung benannt. Als Preis für internationale Verständigung wurde der Walter-Mertineit-Preis 1997 von der Deutschen UNESCO-Kommission ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und für „herausragende Leistungen auf dem Gebiet der internationalen Erziehung an Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen in Deutschland“ und „zur Förderung der internationalen Verständigung“ vergeben.

European Garden Award 2016 für die Umgestaltung des Klostergeländes

Gewürdigt wurden mit diesem 1. Preis des European Garden Heritage Network EGHN die hohe Qualität und die besonders innovative Gestaltung des umgestalteten Klostergeländes. Die Außenanlagen rund um die aus dem 9. Jahrhundert stammende Königshalle wurden von 2010 bis 2015 im Rahmen des Investitionsprogramms Nationale Welterbestätten mit Mitteln des Landes und des Bundes neu gestaltet.

Bild: Hanns Joosten

Die noch vorhandenen Relikte hervorzuheben, Spuren nachzuzeichnen und behutsam neue Strukturen zu ergänzen, damit die Geschichte und Bedeutung des Ortes und sein Bezug zur Kulturlandschaft wieder erkennbar und erlebbar werden, waren Ziele der landschaftsarchitektonischen Neugestaltung.
Entwurf und Ausführungen stammen von TOPOTEK 1 Berlin und überzeugte die internationale Jury in der Kategorie „Innovative Contemporary Concept or Design of a Park or Garden“. „Bauten, Topographie und Vegetation verbinden sich so kreativ wie sensibel zu einem sehr vielgestaltigen ‚Ort des Wissens‘, der nun auch ganz unaufgeregt zu sehr sympathisch individuellen Entdeckungen der historisch wechselnden Grenzen von Natur und Kultur einlädt“, lautete deren Urteil.
Der Europäische Gartenpreis wird seit 2010 jährlich vom EGHN für herausragende Gartenanlagen verliehen. Das European Garden Heritage Network vereint mehr als 180 Parks und Gärten in zwölf europäischen Ländern. Ziel des Netzwerks ist der europaweite Austausch über die Entwicklung und das Management von Parks und Gärten und die Unterstützung von nachhaltigen, regionalen und lokalen Entwicklungskonzepten.
www.eghn.org
www.topotek1.de

Joseph-Maria-Olbricht-Plakette 2018 für den Wissensspeicher Zehntscheune

Im Rahmen der Architekturpreisvergabe des Bundes Deutscher Architekten im Land Hessen e.V. „Große Häuser – kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ wurde der zu einem archäologischen Schauraum und Archiv umgebauten nachklösterlichen Zehntscheune 2018 die Joseph-Maria-Olbricht-Plakette verliehen.
Die Jury urteilte: „Durch maximalen Respekt vor dem Weltkulturerbe, mit minimalen präzisen Eingriffen und besonders qualitätvollen Details, gelingt die Umnutzung, die Verbindung von Alt und Neu in einem eingeschränkten Kostenrahmen, in hervorragender Weise.“

Bild: Marcus Leinweber

Der Architekt Walter Sichau sagte zu dem von ihm geplanten und geleitete Umbau und der darauf erfolgten Umnutzung des historischen Gebäudes: „Als größtes Einzelbauwerk des inneren Klostergeländes prägt die Zehntscheune aus dem 15. Jahrhundert in besonderer Weise das Umfeld des noch erhaltenen Kirchenrestes. (…)Jegliche neuzeitliche Setzung wird, soweit als möglich, ohne physischen Kontakt zum Bestand vorgenommen. Dabei dienen die der historischen Gebäudegeometrie eingeschriebenen Räume als Werklager und ermöglichen in ihrer neuzeitlichen Überformung ein gleichberechtigtes Nebeneinander des Bestands zur neuen Nutzung.“
www.sichau-walter.de

Heinrich- und Georg-Metzendorf-Preis 2018 für das Besucherinformationszentrum der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch

In der Begründung sprechen die Juroren von dem Besucherinformationszentrum BIZ als „Pforte zum Weltkulturerbe Kloster Lorsch“ und beziehen sich damit sowohl auf den Masterplan als auch die mit dem Gebäude manifestierte Situation einer Ankunftssituation für die UNESCO Welterbestätte. Das gläserne Haus verknüpfe „unprätentiös und sensibel Landschaft, Gebäude und Außenanlage“, diene als transparente Schleuse, sei dabei formal zurückhaltend und vermittle elegant zwischen den unterschiedlichen Geländeniveaus. Der Architekt ist Prof. Dipl.-Ing. Hans-Günter Merz.

Bild: Michael Schwerdt

Das BIZ dient heute als Sitz der Museumspädagogik und als Eingang zum Archäologischen Freilichtlabor Lauresham. Die geplante und ihm zugesprochene Aufgabe als Eingang ins Welterbe wird es erst mit der Fertigstellung der Ankunfts-situation an diesem Ort erfüllen können.
Die architektonische Lösung eines Glas- oder Gewächshauses entspricht der Anforderung der möglichst weitgehenden „Unsichtbarkeit“, also optischen Durchlässigkeit des Ge-bäudes in der agrarisch genutzten Landschaft. Die Jury zeichnete ebenfalls aus, dass das BIZ durch die Anlehnung an landwirtschaftlich genutzte Baukörper Bezug nimmt auf etwa die nahegelegene Tabakscheune, damit einen räumlichen Zusammenhang bilde und die Umgebung strukturiere.
Der Preis wird verliehen von der Kulturstiftung für die Bergstraße mit dem Bund Deutscher Architekten Hessen und soll die Qualität der gegenwärtigen Baukultur an der Bergstraße ebenso wie die öffentliche Beschäftigung damit fördern. Mit ihrer historischen Leistung für Architektur und Städtebau in der Landschaft stehen die Namensgeber dieser Auszeichnung – Heinrich und Georg Metzendorf – für hohe Qualität in Planung und Gestaltung. Die Ausschreibung 2018 hatte den Schwerpunkt “Bauen für den öffentlichen Raum”.
Das BIZ war zuvor im ebenfalls 2018 bereits durch eine Anerkennung beim „International Prize of architectural Restoration“ der Universität Ferrara/Italien ausgezeichnet worden.
www.hgmerz.com

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