YOKE – JOUG – AYOKO

Eine Kulturgeschichte des Jochs durch die Jahrtausende

Ausstellungszeitraum: 10. März – 28. April 2024

Das Joch ist im deutschen Sprachgebrauch eine weitverbreitete Figur, um Unterdrückung und vollständige Unterordnung zum Ausdruck zu bringen. In der Ethnografie sind Joche immer wieder beliebtes Forschungsobjekt, um die große Bedeutung dieses Arbeitsgeräts zur Anspannung von Rindern für die ländliche Bevölkerung zu illustrieren. Zahlreiche hochwertig verzierte Joche belegen zudem die hohe Wertschätzung der Menschen für das Joch – und die daraus entstehende, intensive Verbindung zwischen Mensch und Arbeitstier. Fast jede Region verfügte in der Vergangenheit über eigene Joch-Traditionen, oft angepasst an die allgemeine Topographie oder die jeweiligen Bedürfnisse. In der Realität des 21. Jahrhunderts ist das im Joch schwer arbeitende Rind hingegen aus dem Bewusstsein der meisten Menschen verschwunden. Vielerorts stellen in Scheunen aufgehängte oder als Leuchter umfunktionierte Joche allemal noch ein schwaches Echo der bäuerlichen Lebenswirklichkeit der Vergangenheit dar. Dabei ist dieses Bild trügerisch. In anderen Gegenden der Welt, insbesondere in Asien und Afrika, sind Joche weiterhin von wesentlicher Bedeutung, wenn es darum geht, den Lebensunterhalt vieler Menschen sicherzustellen. Die Joch-Nutzung ist hier eine über 5000 Jahre zurückreichende Tradition, welche das Leben der Menschen insbesondere im Ackerbau, im Transportwesen, bei der Verarbeitung von Getreide, aber auch bei der Wassergewinnung bis heute grundlegend verändert hat. Und auch in Europa, Amerika oder Australien gibt es noch Menschen, die das Joch weiterhin zu Arbeitszwecken einsetzen und mit Hilfe der Zugtiere traditionelles Wissen bewahren, Kulturlandschaft pflegen und ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirtschaft leisten.

Das Joch als Arbeitsgerät erfuhr und erfährt dabei immer noch zahlreiche Wandlungen, Verbesserungen und Veränderungen, gerade wenn es um das Tierwohl und die Effizienz der Nutzung dieses Zuggeräts geht.

Symbol – Kunstobjekt – Arbeitsgerät – lebendige Tradition: Die Vermittlung genau dieses Spannungsfelds ist die Aufgabe der Sonderausstellung.

ZEITRAUM10.März – 28. April 2024
AUSSTELLUNGSORTBesucherinformationszentraum
ÖFFNUNGSZEITENDI – SO 10 – 17 Uhr
EINTRITT2 € oder inklusive Lauresham-Eintritt (7 € | ermäßigt 5 € | Familienkarte 16,50 €)
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